Categories: General
      Date: 03.09.2008
     Title: DWC Boltenhagen: Zweiter Lauf zur Deutschen Meisterschaft 2008/2009
Boltenhagen gehört nicht unbedingt zu meinen Lieblingsplätzen auf der DWC-Tour. Eigentlich ist der Wind immer ablandig, die Ostsee voller Seegras und zum krönenden Abschluss regnet es fast jedes Jahr am letzten Regattatag, so dass wir unser Material schön sandig paniert einpacken können! Und auch dieses Jahr war vieles so wie immer…


Dieses Jahr setzte nach einem recht ereignislosen Freitag der Dauerregen schon am Samstag alles unter Wasser. Entgegen aller Vorhersagen kam dazu aber erfreulicherweise auch noch Wind. Der kam natürlich ablandig, aber dafür blies er nicht zu knapp. Beim Skippersmeeting sah das Ganze noch recht harmlos aus und der Regattaleiter Holger Lass setzte zunächst einen Kursrennstart an. Doch bereits eine halbe Stunde später war daran nicht mehr zu denken. Als wir an der Startlinie ankamen, wurden dort schon deutlich über 20 Knoten Wind gemessen. Mit meinem 12.0m² Segel kam ich mir draußen schon etwas hilflos vor. Aber auch die anderen, die es bis zum Start geschafft hatten, guckten etwas unentspannt. Einer, der es nicht schaffte, war Windfinder-Teamkollege Florian Bandel. Er überschlug sich raumschots mit seinem 12.5er Segel in einer etwas stärkeren Böe, landet direkt in seinem Segel und brach sich die Hand. Anschließend ging es für ihn direkt zum Arzt.
 
Die Regattaleitung warten kurz ab, ob sich der Wind hielt und wechselte dann direkt zum Slalom. Ablandiger Wind und schlechte Sicht führten zwangsweise zum ungeliebten Achter-Slalom; der von uns Fahrern bevorzugte Downwind-Slalom war aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Im ersten Vorlauf war ich schon mit meinem 8.2er Segel unterwegs, für das Finale wechselte ich als einziger der Top-Fahrer zum 7.6er. Das erwies sich auf der mittlerweile ziemlich ruppigen Ostsee als goldrichtig. Bei der ersten Halse bekam Helge Wilkens direkt vor mir kleine Schwierigkeiten und ich konnte ihn innen überholen. Vor mir verteidigte Gunnar Assmussen mit dem Messer zwischen den Zähnen seine Führung drei Runden lang vor Bernd Flessner.
 
Die beiden folgenden Slaloms hingegen konnte Bernd wieder für sich entscheiden. Somit ging auch der Slalom-Gesamtsieg an ihn. Gunnar fuhr noch zweimal auf Platz zwei. Das Rennen um Platz drei verlor ich denkbar knapp gegen Helge. Nachdem ich im zweiten Slalomfinale eine etwas längere Schwimmeinlage bei der ersten Halse eingelegt hatte, musste ich mich im dritten und letzten Slalomfinale Helge um fünf Meter geschlagen geben. Somit lag er im Slalom auf Rang drei und ich wurde Vierter.
 
Über Nacht drehte der Wind auf nördliche Richtung und jede Menge Seegras wurde in die Wismarer Bucht gespült. Solange noch genug Wind ist, ist das noch nicht sonderlich Renn entscheidend. Aber im Verlauf der drei Formular-Rennen nahm der Wind immer weiter ab und dadurch wurde der Faktor Seegras immer bedeutender. Im ersten Rennen lief es bei mir noch halbwegs, aber in Rennen zwei und drei schien ich immer extra viel Seegras an der Finne zu haben und auch noch jedes einzelne Windloch auf der Regattabahn zu finden. Vorne gab wieder Bernd das Tempo an: Drei Rennen, drei Siege! Dahinter lagen wie im Slalom Gunnar auf Rang zwei und Helge auf drei. So sah dann auch die Gesamtwertung aus. Durch mein Kursrennergebnis rutschte ich in der Gesamtwertung auf Platz fünf ab hinter Fabian Mattes.
Morgen geht es schon wieder nach Kiel, am Schönberger Strand steht der letzte DWC für diese Saison an. Drückt mir die Daumen, dass es dort auch im Kursrennen wieder besser läuft!